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Life Sciences – Schule fürs Leben

AV-Lerngruppen starten gemeinsam durch

"Hoch, hoch, hoch - nicht so schnell - zieh du mal stärker", übernimmt ein Schüler der AV-Lerngruppe 2 das Kommando, um einen kleinen Ball an sein Ziel zu manövrieren. Hochkonzentriert hält jeder aus der Klasse dabei dünne, wacklige Schnüre, welche in der Mitte beim Ball zusammenlaufen. Lässt einer unvermittelt los oder zieht eine zu stark, fällt der Ball herunter und die Übung geht von vorne los.

Wie bereits im Vorjahr stand der erste Freitag des AV im Zeichen der Erlebnispädagogik. Vier Stationen hatten sich die LehrerInnen überlegt, um mit vielfältigen Übungen ihre Schützlinge herauszufordern. "Das Ziel ist dabei, die Schüler in Kontakt miteinander zu bringen, da diese sich ja auch erst seit kurzem kennen.", so Veronika Thierfelder.

Die Schülerinnen und Schüler sollen als Gruppe bewusst auch an ihre Grenzen gebracht werden, um zu schauen, wer wie reagiert und natürlich, um gemeinsame Erfolgserlebnisse zu generieren. Dank bestem Spätsommerwetter konnte der Tag auch trotz Corona durchgeführt werden, da die Übungen im Freien stattfanden.

Wir sind gespannt, was die Lerngruppen aus den Übungen mitnehmen und wie sie in den kommenden Monaten an ihren individuellen Zielen arbeiten werden.

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„Ein Hoch auf die Semiperme-ABI-lität“ – Unsre AbiturientInnen trotzen dem Konzentrationsgefälle

Über dem Elsass hingen noch die letzten Wolken, als sich am Freitag die AbiturientInnen, Eltern, Freunde und die Lehrerschaft am Rhein einfanden. Treffpunkt der Festgesellschaft war in diesem Jahr das „Forum am Rhein“, welches direkt an der Grenze zu Frankreich liegt und in die Landschaft der Rheinauen eingebettet und von den Rheinarmen umschlossen ist.

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, öffneten sich die Pforten zu Armbrusters Lieblingsplatz, in dessen Räumlichkeiten die Abiturfeier 2020 stattfinden konnte. Aus den bekannten Gründen fand die Feier in diesem Jahr allerdings in drei Phasen statt, sodass trotz der Einschränkungen auch Eltern und Freunde bei der Zeugnisübergabe dabei sein konnten.

In der gemütlichen Lounge-Atmosphäre wurden die Gäste mit einem Willkommenscocktail begrüßt, der beim recht schwülen Wetter die Geister weckte. Bei Kaffee und Kuchen sowie entspannter Musik konnte man sich nun erst einmal einfinden und sich ungezwungen unterhalten.

„Man hat mir diesmal aus Zeitgründen nur fünf Minuten Redezeit zugestanden“, schmunzelte Schulleiter Martin Dalhoff zu Beginn seiner Rede. Nach dem Dank an die KollegInnen sowie die Eltern, welche gerade in der Corona-Zeit als „Ersatz-Lehrer“ große Anstrengungen auf sich nehmen mussten, waren die SchülerInnen an der Reihe. „Denken Sie daran wo sie vor drei Jahren gestartet sind und sehen sie sich jetzt an!“, machte Dalhoff die Entwicklung deutlich. „Euer diesjähriges Abi-Motto zeugt von eurem eigenen Fortschritt, denn wer hätte vor drei Jahren schon gewusst, was „Semipermeabilität“ ist? Ich musste mich selbst nochmal bei meinen Kollegen aus der Naturwissenschaft vergewissern.“ Ein cleveres Motto, denn so mancher musste sich in den Jahrgangsstufen gegen das „Konzentrationsgefälle“ (von 0 zu 15 Punkten) und mit Hilfe von Transportproteinen (Lehrern) durchkämpfen - aber genug Physik für heute.

An die Rede des Schulleiters schloss sich die offizielle Zeugnisübergabe an. Umrandet wurde der offizielle Teil von Beiträgen aus der Schülerschaft. So referierte Schülersprecher Christophe Würz über den „wilden Ritt“ der letzten Jahre und die eine oder andere Anekdote wurde zum Besten gegeben - etwa: „Dr. Rückert erkundigte sich nach der chemischen Formel von Marmor. Antwort eines Schülers: „Ich nehm‘ dafür als Zucker, Mehl…“

Die Feierlichkeiten gingen nun noch bis in den Abend hinein, sodass am Ende alle ihr heiß ersehntes Reifezeugnis in den Händen halten durften. Die HLS Offenburg gratuliert allen Abiturientinnen und Abiturienten und schließt sich zum Schluss den Worten von Martin Dalhoff an: „Gehen sie mir offenen Augen und Ohren, aber auch mit offenen Herzen durch die Welt!“

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„Die Identität der HLS hat einen neuen Mosaikstein hinzubekommen“ – Zur Gründungsversammlung des Fördervereins

Luftig bestuhlt wie in Corona-Zeiten üblich saßen die Gründungsmitglieder des Fördervereins der HLS Offenburg am vergangenen Donnerstagabend beisammen. Schulleiter Martin Dalhoff betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit eines Fördervereins für die Haus- und Landwirtschaftliche Schulen und ging dabei auch auf das Thema Identität und Solidarität ein.

Den anwesenden Kolleginnen und Kollegen sowie der Elternbeiratsvorsitzenden Irina Obert stellte Astrid Burkard im Anschluss die Satzung und das Konzept des Vereins vor. „Ziel und Zweck sind die Förderung der Arbeit der Schule und vor allem auch die Unterstützung der SchülerInnen“, so die Personalratsvorsitzende.

Nach der Unterschrift zur Vereinsgründung ging es an die Wahl des Vorstands, dessen Vorsitz der ehemalige stellvertretende Schulleiter Rolf Henze übernimmt. Dieser hatte sich im Vorhinein auch um die rechtlichen Bestimmungen zur Gründung eines Fördervereins erkundigt und gilt als Mitinitiator des Projekts.

Mit dem gebotenem Abstand wurde zum Abschluss der Gründungsversammlung angestoßen, ehe Herr Henze die erste offizielle Mitgliederversammlung einläutete. Wir sind gespannt, wie sich der Förderverein in Zukunft entwickeln wird und welche neuen Möglichkeiten sich für die Schule und ihre Schüler bieten werden.

Wenn Sie ein Förderer der HLS Offenburg werden wollen, finden Sie die Beitrittserklärung hier.

                                                                                                                                                                           

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„Im Bus“ zum Abschlusszeugnis – BerufsfachschülerInnen kommen am Ziel an

Wieso im Bus? Nun ja, weil besondere Zeiten auch besondere Lösungen verlangen. In diesem Fall musste die Übergabe der Zeugnisse unserer zweijährigen Berufsfachschulklassen anders ablaufen, als in den vergangenen Jahren. „Wie im Bus, in Zweierreihen, sitzen Sie heute vor mir“, so Schulleiter Martin Dalhoff bei der Verabschiedung am 16. Juli. Aufgrund der Abstandsregelungen war die Mensa der HLS dieses Jahr sehr luftig bestuhlt – nur je zwei Personen aus einem Haushalt saßen zusammen – und auch auf ein Büfett oder den obligatorischen Sektempfang musste leider verzichtet werden.

„Vielen von Ihnen darf ich heute zum Abschluss gratulieren und ich möchte betonen, dass Sie in diesen chaotischen Zeiten großes geleistet haben. Lassen Sie sich nicht als „Corona-Generation“ abstempeln, denn gerade für Sie war es diese Jahr besonders herausfordernd, sich auf die Prüfungen vorzubereiten.“, betont Martin Dalhoff und ermutigte dabei auch bewusst diejenigen, die den Abschluss verpasst haben. „Geht euren Weg weiter und verliert eure ganz individuellen Ziele nicht aus den Augen. Seid mündige Bürger!“

Zum Abschied gab es die heiß ersehnten Zeugnisse sowie eine Rose, welche von den Klassenlehrern, Frau Rother und Herr Dages, überreicht wurden. Mit Abstand versteht sich. Am Ende bedankten sich die SchülerInnen ihrerseits noch mit einer Rede und Präsenten bei Ihren LehrerInnen. „Wir haben zwar nicht immer verstanden, wozu wir dies und jenes später mal brauchen – aber vielen Dank für ihre Geduld und ihre Bemühungen um uns.“, meinten die Rednerinnen mit einem Augenzwinkern.

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„Und jetzt alle mal die Kameras an!“ – Lernen in Zeiten von Corona

Ein Bericht auf Basis von Schüler-Interviews

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Corona hat das Leben, wie wir es kannten, ganz schön durcheinander gewirbelt. Gerade auch im Schulbetrieb ist in den vergangenen Monaten kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Egal ob, Prüfungen, Praktika oder der ganz alltägliche Unterricht – alles Stand Kopf.

Nachdem sich die Lage in den letzten Wochen etwas normalisiert hat, ist es Zeit für einen ersten Rückblick, auch wenn der Ausgang des Corona-Chaos noch immer nicht absehbar ist. An den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen haben sich Schülerinnen und Schüler aus dem Ernährungswissenschaftlichen Gymnasium (EG) sowie aus der Ausbildungsvorbereitung (AV) zu Wort gemeldet, um ihre Erfahrungen zu schildern.

„Immerhin gibt es heute digitale Lernmöglichkeiten“, so die einhellige Meinung der EG-SchülerInnen, „wobei vieles nur mehr oder weniger rund lief“. Egal ob Moodle, MS-Teams oder andere Plattformen, jede digitale Lösung war in diesem Frühjahr besser als gar kein Unterricht. Dennoch war das Lernen im Homeoffice für viele mit Stress verbunden. „Durch die Schulschließungen war mal schlagartig auf sich gestellt, musste den Tag selbst strukturieren und sich immer wieder motivieren. Das war ein völlig anderer Alltag als sonst.“, berichtet Lina Thoma.

Stressig sei nicht nur die erzwungene Selbständigkeit gewesen, sondern vor allem das Thema Technik. „Wenn meine Geschwister parallel zu mir lernen wollten, dann konnte ich zum Beispiel nicht am Online-Unterricht teilnehmen und das musste man den Lehrern erstmal verständlich machen“, meint eine Schülerin aus der 12. Klasse. „Und selbst wenn der PC frei war, dann lief doch häufig das Videokonferenz-Tool nicht richtig, der Ton brach ab oder oder. Probleme, die in Corona-Zeiten die meisten kennen lernen durften.

„Eine klare Vorgabe, welche Software zu verwenden ist oder auch eine Art Online-Unterricht-Stundenplan wären sinnvoll gewesen. Sollte digitales Lernen in Zukunft mehr genutzt werden, dann bräuchten wir Standards, die stabil funktionieren und komfortabel zu nutzen sind.“, fordert Martin Sutterer. Manch ein Schüler hält hingegen gar nichts vom Online-Lernen und würde viel lieber zurück zu Papier und Stift. Auch das zeigt, wie schwierig die Umsetzung digitaler Lernkonzepte auch im Jahre 2020 noch immer ist.

Wie wichtig Struktur und Ordnung nicht nur für das Lernen, sondern generell für den Alltag junger Menschen ist, zeigte sich durch die Schulschließung ebenfalls. „Ich habe bis heute das Gefühl, irgendwie aus dem Tritt gekommen zu sein. Mir haben klare Abläufe und feste Termine gefehlt. Hoffentlich wird die Schule ab September wieder wie vor Corona laufen“, so Reber Elias aus einer der Lerngruppen des AV.

In den Medien wird derzeit häufig von beruflichen Nachteilen der „Corona-Generation“ gesprochen. Den Abiturprüfungen im kommenden Frühjahr sehen die Gymnasiasten der HLS Offenburg mit etwas Skepsis und Unbehagen entgegen. Die Schulschließung hat also tatsächlich Spuren hinterlassen.  Über die teils sehr negativen Prognosen, wie sie in den Medien auftauchen, schmunzeln die SchülerInnen hingegen und malen ein deutlich optimistischeres Bild.

Nicht nur die SchülerInnen, sondern auch die Lehrer hoffen nun auf eine Normalisierung der Situation. Denn eines hat sich deutlich gezeigt: Digitales Lernen kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Lernen ist und bleibt wohl auch in Zukunft ein Prozess, der vom Zwischenmenschlichen und von Beziehung lebt. „Man ist schon froh, den Lehrer mal wieder live zu sehen – und die Mitschüler natürlich erst recht.“

Prüfungen unter erschwerten Bedingungen - BKP II gelingt FH-Reife und Assistentenprüfung

Wir freuen uns, dass wir am Freitag, den 10. Juli zwölf Schülerinnen und Schüler unseres Berufskollegs II für Gesundheit und Pflege (BKP II) zu ihrem erfolgreichen Assistentenabschluss gratulieren durften.

Die Schülerinnen und Schüler nahmen zusätzlich zum Pflichtunterricht an dem Zusatzunterricht im Fach Wirtschaft und Recht teil und erhielten so organisatorische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse für das Management in betreuenden Sozialeinrichtungen.

Mit einer praktischen und schriftlichen Zusatzprüfung haben sie zusätzlich zu ihrem Abschluss Berufskolleg II die Berufsbezeichnung „Assistent/Assistentin im Gesundheits- und Sozialwesen“ erworben und das unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie. Eine wirklich großartige Leistung!

Die Zukunftspläne der Absolventen sind vielfältig. Ein Teil von Ihnen möchte an einer Fachhochschule in Baden-Württemberg studieren. Ein anderer Teil hat bereits einen Ausbildungsvertrag für den Traumberuf in der Tasche, in dem sie nun voll durchstarten möchten. Und der Rest? Der möchte an einer Berufsoberschule die allgemeine Hochschulreife (Abitur) erwerben.

Egal welchen Weg sie auch einschlagen werden. Ihnen stehen alle Türen offen.

Herzlichen Glückwunsch!

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„Der Mensch steht im Zentrum“ – Hauswirtschaft als Berufsfeld ist abwechslungsreich und zukunftssicher

Am Morgen wird das frische Gemüse am Eingang abgeholt, welches für die Küche benötigt wird. Denn das Thema Gesundheit spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Ernährung geht. Mit den Zutaten geht es in die Küche der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg (HLS). Anhand der Rezepte werden vielfältige Gerichte zubereitet. Dabei wird auf Hygiene, Kochtechniken und natürlich auch auf die Optik der Speisen geachtet – das Auge isst schließlich mit und wer freut sich nicht über ein Essen, das schmeckt und dabei auch noch gut aussieht.

Nach dem Kochen geht’s jetzt ran an die Wäsche. Von der Nähmaschine bis zum Waschmittel kennen sich Hauswirtschafter mit allem aus, was Textilien betrifft. Auch hier spielt die Hygiene eine zentrale Rolle, denn schließlich hängen Sauberkeit und Gesundheit zusammen. Am Nachmittag rückt daher auch die Pflege von bedürftigen Menschen ins Blickfeld: Wie misst man den Blutdruck? Welche Nahrung brauchen Diabetiker? Wie gehe ich mit kleinen Kindern um? Diese und viele weitere Fragen sind Teil des Unterrichts, den junge Menschen erwartet, die sich für das Berufsfeld Hauswirtschaft entschieden haben.

Der Begriff „Hauswirtschaft“ darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nicht um die private, häusliche Welt geht. „Da Laien mit dem Beruf der Hauswirtschafterin zunächst wenig anfangen können, ist es wichtig zu erklären, was alles in ihm steckt.“, meint Ina Verständig, Lehrerin für Hauswirtschaft an den HLS Offenburg. Hauswirtschafter sind im Grunde Manager, die sich um alle Belange des täglichen Lebens kümmern und zwar meist im großen Maßstab. So arbeiten sie oft in Pflegeheimen, in großen Küchen oder auch in sozialen Einrichtungen.

Und egal wo sich der Einsatzort befindet, immer steht der Mensch im Zentrum. Gerade deswegen ist Hauswirtschaft „ein Beruf mit Zukunft und vielfältigen Perspektiven“, wie Anita Munz vom Landesverband Hauswirtschaft resümiert. In der heutigen Zeit sind Bewerber in sozialen Berufen heiß begehrt – nicht zuletzt, weil immer mehr Menschen in Pflegeheimen leben oder Hilfe im Alltag und zuhause brauchen.

Insofern ist Hauswirtschaft ein topaktueller und moderner Beruf, auch wenn der Begriff angestaubt klingen mag. Dafür spricht auch, dass Themen in der Ausbildung eine Rolle spielen, die heute in aller Munde sind, zum Beispiel Nachhaltigkeit oder gesunde Ernährung. Aber auch mit der traditionellen Haltbarmachung von Lebensmitteln oder der innovativen Vermarktung von Produkten kennen sich Hauswirtschafter bestens aus.

Der Weg in diesen Beruf führt im besten Fall über eine fundierte Ausbildung in einem Betrieb in Verbindung mit der Berufsschule. Die HLS Offenburg bereitet seit Jahrzehnten erfolgreich Hauswirtschafterinnen auf das Berufsleben vor und steht dabei immer in engem Kontakt zur Praxis. Als Kompetenzzentrum der Hauswirtschaft ist die Ausbildung aber nur eine Option. Mit dem Hauptschulabschluss in der Tasche könnte der Weg auch über die zweijährige Berufsfachschule Hauswirtschaft führen, in welcher neben dem „Realschulabschluss“ auch wichtige Grundlagen der Hauswirtschaft vermittelt werden, sodass viele Auszubildende vorher auf dieser Schule waren. Nach der Ausbildung kann der Weg weitergehen; Interesse und Motivation vorausgesetzt sind die Meisterprüfung, Leitungspositionen oder ein Studium möglich. Informationen erhalten Interessierte über die Homepage der HLS Offenburg oder bei der Ausbildungsberaterin für den Ortenaukreis, Maria Gille.

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Infoabend der HLS Offenburg – ein Spaziergang

Die Sonne ist gerade am Untergehen an diesem Dienstag im Februar. Auf den Parkplätzen rund um die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen stehen bereits zahlreiche Fahrzeuge. Das Schulhaus sowie der Neubau D sind hell erleuchtet, überall wuselt es. Erste Gäste werden herzlich empfangen und erhalten Informationen über die Räumlichkeiten und den Ablauf des Abends. In zahlreichen Räumen werden letzte Vorbereitungen durch die Lehrer und durch fleißig helfende SchülerInnen getroffen. Es wird wieder vieles geboten, wie wir auf unserem Spaziergang noch feststellen werden.

Vom Eingangsbereich gehen wir die Treppen des Schulhauses nach oben. Hier ist viel los, das merkt man sofort; auch weil überall Baustellen zu erkennen sind, da das Gebäude gerade saniert wird. Wir gönnen uns einen molekularen Cocktail vor den Chemielabors und schlendern durch die Ausstellung der Hauswirtschaft. Edle Stoffe und schönes Porzellan empfangen uns hier und zeigen, was SchülerInnen im Bereich Hauswirtschaft alles erwartet.

Direkt dahinter sehen wir den „Gastro-Bereich“ des heutigen Abends. Betreut durch die Lehrerinnen der Hauswirtschaft wurden in stundelanger Arbeit Häppchen gerichtet, welche man nun mit einem Sekt an der Bar genießen darf. Als Stärkung für die kommenden Vorträge oder zur ersten Kontaktaufnahme ist das doch ideal. Das denken sich scheinbar auch viele andere, den es herrscht reges Gedränge. Wir lösen uns aus der Gruppe der Schlemmer und gehen weiter in die neue Küche der Ernährungslehre. In einem spannenden Rätsel erfahren wir, wie viel Zucker in manchen Produkten versteckt ist.

Wir nehmen uns vor, ab sofort mehr auf unsere Ernährung zu achten und suchen allmählich den Weg zum D-Bau, wo die Rede der Schulleitung stattfinden soll. Da noch einige Minuten Zeit ist, schauen wir in den oberen Stockwerken vorbei. Wo der Vorteil von Tablets im Schulunterricht liegt, erfahren wir hier. In der Physik drückt uns ein motivierter Schüler eine Brille in Hand, die unsre Sicht verzerrt und uns die Geheimnisse der Optik näherbringt. Die Brille abgelegt und schnell noch hinüber zur Pflege. Eine lebensechte Pflegepuppe, an der sonst die SchülerInnen üben, lächelt uns an. Die Fachlererinnen der Pflege erzählen über ihren Bereich – das Publikum lauscht gespannt.

Zum Abschluss noch kurz bei der Kunstausstellung im oberen Stock durch und dann geht es schnurstracks in die Aula, wo wir der Begrüßung und Erstinformation des Schulleiteres, Martin Dalhoff, lauschen und uns danach vom Stellvertreter, Dr. Philipp Duncker, in die Untiefen des beruflichen Bildungssystems erläutern lassen. Mit viel Sachverstand und Herz werden wir als Gäste willkommen geheißen, ehe wir uns näher über die einzelnen Schularten informieren können.

Jetzt trennen sich die Wege, der in der Aula versammelten Masse. Die einen gehen zum Beruflichen Gymnasium, andere zur Infoveranstaltung des Berufskollegs. Viele wollen wissen, wie es mit oder ohne Hautschulabschluss weitergehen kann. Nach einem informativen und unterhaltsamen Abend geht’s zurück zum Parkplatz, wobei wir vorher nochmal bei den leckeren Häppchen vorbeischauen.

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„Vive l‘Europe“ – Die HLS Offenburg und das Lycée Storck leben europäische Partnerschaft

In Tandems laufen sie durch die Straßen der Offenburger Innenstadt. Jeder muss seine individuellen Fähigkeiten unter Beweis stellen, um die Stadtralley zu meistern. Dabei sind nicht die Aufgaben die größte Herausforderung, sondern die Sprache. Die Tandems bestehen nämlich aus je einem französischen und einem deutschen Schüler.

„Wir wollten die SchülerInnen von Beginn an dazu bringen, dass sie sich untereinander austauschen, auch wenn dazu Hände und Füße nötig sind.“, meint Linda Schlenker, welche das Projekt von Seiten der HLS Offenburg begleitet.

 Die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen mit ihrem beruflichen Gymnasium stehen seit einiger Zeit in engem Kontakt mit dem europäischen Nachbarland. „Mit dem elsässischen Lycée Storck haben wir eine Partnerschule gefunden, die ein ähnliches Profil hat wie wir an der HLS. Als Lycée professionel ist sie vergleichbar mit unsrem beruflichen Gymnasium. An beiden Schulen haben die SchülerInnen bereits erste Erfahrungen mit der jeweiligen Fremdsprache gesammelt.“, berichtet HLS-Lehrer Annika Wellmann. Bei einem ersten Zusammentreffen des deutsch-französischen Lehrerteams wurde im letzten Jahr ein langfristiges pädagogisches Konzept erarbeitet, welches nun in die Tat umgesetzt wurde.

 Nun startete am 23. Januar die zweite Phase: Ein Reisebus brachte die Gäste aus Guebwiller nach Offenburg ins Kreisschulzentrum, wo die 11. Klässler sie bereits erwarteten. Beim gemeinsamen Kuchenessen sowie beim deutsch-französischen Bingo wich die anfängliche Zurückhaltung schnell einer herzlichen Neugierde, bei der die SchülerInnen in Kontakt kamen. „Die deutsch-französische Freundschaft ist im heutigen Europa ein wichtiger Aspekt. Insbesondere durch den Sprachaustausch kann die Nähe zueinander nicht nur als wertvoll, sondern auch als relevant erlebt werden. Der deutsch-französische Wirtschaftsraum bietet schließlich für beide Seiten berufliche Perspektiven.“, erklären Philipp Juncker und Marie-Eve Hartmann vom Lycée Storck.

 Auch die „Nachwuchs-Europäer“ beider Schulen waren am Ende des Tages voll des Lobes und drängten auf ein baldiges Wiedersehen – dann voraussichtlich im Elsass. Das Motto der deutsch-französischen Schulpartnerschaft „Vive l‘Europe“ ist also vollends aufgegangen und alle Beteiligten freuen sich bereits auf eine Fortsetzung. Wir sind schon gespannt.

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Mein Schüleraustausch in Chile - ein Reisebericht

Als ich zu Beginn der Eingangsklasse von einem möglichen Austausch mit Schülern einer chilenischen Schule erfuhr, habe ich mich relativ spontan dazu entschlossen, eine Austauschschülerin im Winter 2018/2019 bei mir aufzunehmen und einen Rückbesuch in meinen Sommerferien anzutreten.

Vom 15.12.2018 bis zum 02.02.2019 hatte ich eine chilenische Austauschschülerin von einer deutschen Schule in Concepción zu Gast. Sieben Wochen lang hat sie in meiner Familie gewohnt, hat mit einer ihrer Freundinnen, die ebenfalls an dem Austausch teilnahm, den Unterricht an unserer Schule besucht, um in dieser Zeit ihr Deutsch zu verbessern und etwas über die deutsche Kultur zu erfahren.

In den Sommerferien 2019 fand dann der Rückbesuch statt. Ich entschied mich, für knapp drei Monate nach Chile zu reisen, um dort möglichst viel von der Sprache und Kultur kennenzulernen. Es war ein unglaubliches Gefühl, nach so vielen Stunden Flug endlich in der Hauptstadt Santiago de Chile anzukommen. Die Aufregung, Nervosität und das Gefühl in ein großes Abenteuer zu starten waren unbeschreiblich. Am Flughafen wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt und direkt sehr herzlich in Empfang genommen. Ich bekam neue Eltern, Gastschwestern im Alter von zehn und siebzehn Jahren und ein zweites Zuhause im Herzen Chiles, in Concepción, der Hauptstadt der Region Bío Bío direkt am Pazifischen Ozean. Die ersten Wochen in Chile waren die aufregendsten. Meine Gastfamilie war mir gegenüber offen und herzlich. Zu Beginn war alles um mich herum neu. Ich erlebte einen völlig anderen Alltag in einem Land mit einem ganz anderen Lebensstil. Ich habe mich schnell in die chilenische Kultur verliebt, die Menschen, die Sprache, die Landschaft die Traditionen und das Essen. Alles war anfangs so neu und ungewohnt, doch es machte mir Spaß, jeden Tag etwas dazuzulernen. Meine Gastfamilie lehrte mich viel über die chilenische Kultur. Auch wenn ich ein wenig Zeit gebraucht habe, mich an die Zeitverschiebung, den neuen Lebensstil und Alltag anzupassen, war es am Ende das Normalste der Welt für mich, den Lebensstil der Chilenen zu leben. Auch in der Schule fühlte ich mich nach kurzer Zeit gut aufgehoben und von meiner neuen Klasse herzlich aufgenommen. Da ich eine deutsche Auslandsschule besuchte, hatten viele Schüler deutsche Vorfahren und hatten somit auch Interesse an Deutschland. Die Schule, die ich besuchte, war eine Privatschule, in der die Schüler schon ab dem Kindergarten bis zur 12. Klasse zusammen sind, wodurch sich die Schüler als auch die Eltern untereinander sehr gut und sehr lange kennen. Das Konzept von einer gemeinsamen Schule vom Kindergarten bis zum Abschluss hat mit sehr gut gefallen, da die Schüler sich schon von klein auf kennen und befreundet sind, und dadurch die Stimmung in der Klasse sehr gut ist. Ich hatte großen Spaß, mit meiner Gastfamilie das Land zu entdecken. Die Schönheit seiner Bräuche und Sitten, die Gastfreundschaft der Menschen und die von Nord nach Süd sich ständig wechselnden Landschaften. Im Norden beginnend mit den Anden und der Atacamawüste erstreckt sich Chile über 6.000 Kilometer entlang des Pazifischen Ozeans, mit vielen Bergen und Vulkanen und schlussendlich dem ewigen Eis im Süden. Die Orte, die ich besuchen konnte, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Chile gehört nicht nur zu drei Kontinenten, sondern hat auch noch fast alle Klimazonen in einem Land vereint. 

Es gibt viele Dinge, die ich in Chile lieben gelernt habe: die Musik, wie zum Beispiel Reggaeton, die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag, die typischen Tänze wie Cueca, Chiles Nationalgetränk Pisco und natürlich die offene, lebensfrohe Art der Chilenen.

Die Entscheidung nach Chile zu gehen, habe ich nie bereut. Als die drei Monate vorüber waren, fiel es mir schwer, meine neue zweite Heimat verlassen zu müssen. Von dem Austausch habe ich definitiv in vielerlei Hinsicht profitiert. Ich habe viele Erfahrungen sammeln können und auch viel über mich selbst gelernt und bin außerdem um einiges selbstständiger geworden. Ich habe nicht nur ein neues Land, seine Kultur und Sprache kennengelernt, sondern auch enge Freundschaften geknüpft und eine zweite Familie am anderen Ende der Welt gefunden, bei der ich immer willkommen bin.

An dem Schüleraustausch teilzunehmen kann ich jedem nur empfehlen, der dazu bereit ist, sich auf eine neue Kultur einzulassen und Interesse daran hat, neben vielen neuen Orten auch die Sprache besser kennenzulernen. Es ist definitiv von Vorteil, bereits die wichtigsten Grundlagen in Spanisch zu beherrschen, da man mit Englisch in Chile nicht besonders weit kommt.

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Mit viel Schwung ins Jahr 2020 - HLS Offenburg legt Ziele für die Zukunft fest

Im Rahmen des Programms OES – Operativ eigenständige Schule – bekam die HLS am 8. Januar 2020 Besuch von Vertretern des Regierungspräsidiums Freiburg. In Person des Referatsleiters für berufliche Schulen war Herr Müller aus Freiburg angereist. Das OES-Programm soll zu einer systematischen Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Schulen beitragen.

Die HLS Offenburg wird nun in den kommenden vier Jahren mehrere Themenbereiche in Angriff nehmen und als Gesamtkollegium daran arbeiten. Im Fokus stehen soll bis 2024 das digitale Lernen (Tablet-Klassen), der Auf- und Ausbau neuer pädagogischer Konzepte (AV), die Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit und Außenwirkung der HLS sowie die Erarbeitung eines Sozialkonzepts, um das Miteinander und das Schulklima zu fördern.

Bereits in den Monaten zuvor hatte die Schulleitung in Zusammenarbeit mit dem Kollegium die Zielvereinbarungsthemen festgelegt und an das Präsidium übersandt. „Dass am pädagogischen Tag mit viel Motivation und Offenheit für Neues diese Themen aus dem Boden gestampft wurden, hat mich sehr begeistert und es zeigt, dass das Kollegium dahinter steht.“, so Schulleiter Martin Dalhoff. In Arbeitsgruppen wurden damals die Themen diskutiert sowie Umsetzungsmöglichkeiten für diese ausgearbeitet.

Aus den Möglichkeiten nun Realität werden zu lassen, wird in den kommenden Jahren die Herausforderung sein, um die HLS Offenburg für die Zukunft aufzustellen. Beim Besuch von Abteilungsleiter Müller wurde – nach einem Gedankenaustausch mit Vertretern der Schulleitung und des Lehrerkollegiums – die Zielvereinbarung unterzeichnet und auf das Projekt feierlich angestoßen.

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