Wir unterrichten nicht nur Schüler, wir bilden auch Lehrer aus! Schon immer sind jedes Jahr ein bis vier Referendarinnen und Referendare bei uns und durchlaufen hier den schulischen Teil ihrer Ausbildung. Seit einigen Jahren sind es auch Studierende, die mit uns ihr Praxissemester absovieren, und schließlich haben wir jedes Jahr Platz für vier bis sechs Abiturientinnen und Abiturienten, die ein Orientierungspraktikum besuchen möchten.
Im Kollegium finden sich in jeder Fachschaft erfahreren und bewährte Lehrkräfte, die für die jungen Nachwuchslehrer als Mentoren und Schutzengel fungieren.
Praxissemester und Orientierungspraktikum
Warum wir Sie brauchen!
Unsere Schule unterliegt einem ständigen Wandel.
In den vergangenen 15 Jahren haben sich mit neuen Schularten und neuen Fächern eine Vielzahl von Herausforderungen für alte und neue Kolleginnen und Kollegen gestellt.
So hat beispielsweise die Informatik in all ihren Spielarten von der Textverarbeitung bis zur Messdatenerfassung oder Webseitengestaltung einen Prozess in Gang gesetzt, der in vielen externen und internen Fortbildungen mündete und zu einer Verkabelung des gesamten Schulgebäudes führte. Mittlerweile erhalten alle Schüler DV-Unterricht und wir sind die erste Schule gewesen – unseres Wissens nach mindestens in Südbaden – in der in jedem Raum Intra- und Internet verfügbar sind. Heute gibt es Internet überall und ein lückenloses WLan sorgt für reibungslosen Zugang mit mobilen Endgeräten. Nur konsequent, dass die HLS als Pilotschule für das Tablet-Projekt des Kultusministeriums ausgewählt wurde. Stand 2016 sind 4 Klassen mit iPads ausgestattet, für alle anderen Schüler steht ein Tablet-Pool zur Verfügung.
Mit dem Profil Gesundheit & Pflege hat die Labortechnologie bei uns Einzug gehalten, für die neben der Infrastruktur neue Unterrichtskonzepte und Prüfungsregularien erarbeitet werden mussten. Pflege wird in unserer alternden Gesellschaft immer wichtiger. Die Weiterentwicklung der Schularten führt zu mehr Pflegeanteil in Theorie- und Praxisunterricht.
In jeder Schulart ist bei uns die Wirtschaftskunde verankert. Sie erweist sich in zunehmendem Maß als Brücke für fächerübergreifenden Unterricht und handlungsorientierte Themenbearbeitung. Auch hier waren wir bei verschiedenen H.O.T.-Projekten führend, insbesondere an unserer Außenstelle, dem Forstlichen Ausbildungszentrum Mattenhof. Selbstorganisiertes Lernen in Schülergrupppen gehört heute ebenso zum Schulalltag wie die Einübung von betrieblichem Handeln in Schulprojekten und Übungsfirmen.
Nicht von ungefähr sind die vielfältigen internationalen Kontakte unserer Schule. Sie spiegeln auch unser Sprachenangebot wieder, zu dem neben Englisch und Französisch selbstverständlich Spanisch und Italienisch gehören.
Diese und weitere Konzepte zu entwickeln und im Unterrichtsalltag zu verankern verlangt Eigeninitiative, Lust auf Neues und Spaß am Unterrichten. Vieles davon fällt jungen Menschen leichter, für vieles bringen sie aus ihren Studiengängen aktuelle Grundlagen mit.
Und schlussendlich gehen jedes Jahr einige Lehrkräfte in den Ruhestand.
Wir begrüßen an unserer Schule jedes Jahr bis zu fünf Studenten, die in Blockform ihr Praxissemester absolvieren. Seit dem Schuljahr 2010/11 kommen auch noch Abiturienten oder Studenten nach dem ersten Semster dazu, die sich bei uns im Rahmen des Orientierungspraktikums selbst im Unterrichtseinsatz erfahren können um festzustellen, ob ein Lehramtsstudium für sie in Frage kommt.
Praxissemester und Orientierungspraktikum bei uns
Profilbereich: Chemie u. Ernährungslehre, Biologie mit Gesundheitslehre, Biotechnologie mit Bioinformatik, Chemie, Informatik, profilbezogenes Englisch.
Allgemeinbildender Bereich: Deutsch, Geschichte - Gemeinschaftskunde, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Religion (kath. / ev.), Wirtschaftslehre, Mathematik, Physik und Daten-/Textverarbeitung.
Die Anmeldung zum Praxissemester erfolgt - für Studierende des Lehramtes an beruflichen Schulen oder für Studierende des Lehramts an Gymnasien über die Webseiten des Kultusministeriums Baden-Württemberg: https://lehrer-online-bw.de/schulpraktika
Informationen und Ansprechpartnerinnen
Informationen zur Anmeldung und Durchführung des Praxissemesters finden Sie auf der Homepage des Kultusministeriums Baden-Württemberg.
Der gleiche Link führt für frischgebackene Abiturienten oder Studenten im ersten Semester, die ein Orientierungspraktikum machen wollen, zu allen Infos auf der gleichen Website: https://lehrer-online-bw.de/schulpraktika
Bei unseren Ausbildungslehrerinnen, Frau OStR Bettina Merz oder Frau StD Sonja Richter können Sie auch gezielt Informationen abfragen. Senden Sie dazu eine eMail, wir beantworten Ihre Fragen gern.
Erfahrungsbericht Praxissemester 2015 mit Mathematik und Englisch
Praxissemester 11.09. — 17.12.2015
Meine Erfahrungen und Erlebnisse an den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg waren durchweg sehr positiv. Dank der vielen hilfsbereiten und engagierten Lehrerinnen und Lehrer habe ich bei Hospitation und begleitetem Unterricht sehr viel für meine Zukunft als Lehrer mitnehmen können. Besonders hervorheben möchte ich das außerordentliche Engagement vieler Lehrkräfte — vorneweg unser Mentor Herr Klauß — die während und außerhalb ihrer Unterrichts- und Vorbereitungszeiten stets für die Praktikanten da waren.
Die Schule ist sehr gut ausgestattet, wovon ich als Praktikant sehr profitiert habe. Der PC-Pool im Lehrerzimmer machte Vor- und Nachbereiten eigenen Unterrichts äußert effizient und ertragreich. Während des Unterrichts konnte ich eine Vielfalt an Methoden ausprobieren und nutzen, da neben Tafel, Beamer und Visualizer auch Internetnutzung über PC oder Tablets zur Verfügung standen.
Des Weiteren gibt es einen gut bestückten Materialraum, in dem ich mich für Mind-Map-und Kreativaufgaben bedienen konnte. Ich fühle mich nun kompetenter in der Wahl von und im Umgang mit verschiedenen Medien und den damit verbundenen Methoden im Unterricht. Bei Herrn Neumaier, Herrn Postler, Herrn Flack und Frau Petz durfte ich den Mathematikunterricht aus der Lehrerperspektive entdecken. Herr Klauß, Frau Sheppard, Frau Merz, Herr von Helden und Frau Schlenker gaben mir Einblick in den Englischunterricht. Im Team-Teaching mit Herrn Klauß machte ich erste Schritte im eigenständigen Unterrichten. Eigener Unterricht verlief aus meiner Sicht sehr zufriedenstellend und motivierte mich, weshalb insgesamt mehr als die geforderten 130 Stunden zusammen kamen.
Der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das umfangreiche Feedback nach gehaltenen Stunden verstärkte zum einen meinen Eindruck für den angestrebten Beruf geeignet zu sein. Zum anderen brachte es Aspekte ins Blickfeld, an denen ich noch arbeiten möchte. Darunter feinere Zeitplanung von Unterrichtsstunden und binnendifferenzierendere Aufgabenstellungen. Das Praxissemester an der HLS Offenburg hat mich in meinem Wunsch Lehrer zu werden bestärkt. Vor allem haben die freundlichen Kolleginnen und Kollegen mich durch ihren Rat und ihre Unterstützung in meiner Lehrkompetenz weiter gebracht. Der erlebte Schulalltag mit den Schülern und dem Kollegium hat mir viel Spaß gemacht, so dass ich mit Freude dem Referendariat und hoffentlich einigen Berufsjahren als Lehrer entgegenblicke.
Freiburg, den 17.12.2015
Johannes K.
Erfahrungsbericht Praxissemster 2012 Deutsch und Englisch
Abschlussbericht des Schulpraxissemesters an der HLS Offenburg
Das Schulpraxissemester an den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg durfte ich als äußerst positiv und bestärkend erleben. Zuvor war mir in den allermeisten Fällen selbst von Lehrern abgeraten worden, diesen Beruf zu ergreifen. Als Gründe hierfür wurden meist die schlechte Einstellungssituation, eher niedriges Ansehen in der Bevölkerung bei starken Anforderungen, Stress- und Burnout-Gefahr genannt. Unsere Pädagogikvorlesung zum Beispiel begann mit den Worten: „Schauen Sie mal nach rechts und links, zwei von Ihnen werden das reguläre Rentenalter im Beruf nicht erreichen‘. Sehr ermutigend war das nicht. Einerseits dadurch und andererseits auch, weil das Praxissemester sehr spät im Studienverlauf stattfindet, also ein sehr später Zeitpunkt für die Erkenntnis wäre, den falschen Beruf ergriffen zu haben, bin ich sehr aufgeregt in das Schuipraxissemester gegangen.
Doch vielleicht gerade weil ich sehr auf die hohen Anforderungen und Gefahren dieses Berufes eingestellt war, bin ich sehr positiv überrascht worden. Jetzt, gegen Ende des Praxissemesters, kann ich sagen, dass es sogar besser war, als ich zu hoffen gewagt hatte. Gründe dafür waren einmal die allgemein positive Einstellung zum Lehrerberuf, der ich zum ersten mal so begegnet bin. Ein Zitat wird mir besonders in Erinnerung bleiben: „Machen Sie es! Es ist der schönste Beruf der Welt“. Des weiteren habe ich sehr schnell gemerkt, dass die HLS ein Ort ist, an den es sich lohnt aus Freiburg herzufahren. Ich habe mich von Anfang an sehr herzlich aufgenommen gefühlt und im Lehrerzimmer herrscht eine allgemein positive Stimmung, sowie das Gefühl, dass man sich gegenseitig unterstützt. Sehr schön habe ich auch die Verabschiedung eines Lehrers in Erinnerung.
Bei meinen Hospitationsstunden habe ich in interessantem Unterricht bei ganz unterschiedlichen Lehrerinnen und Lehrern, verschiedene Arten des Unterrichtsaufbaus, der Durchführung, sowie den Umgang mit Störungen und ähnlichem gelernt - eine praktische Ergänzung zu meinem Studium, die ich bisher sehr vermisst hatte.
Besonders spannend und lehrreich für mich waren aber meine eigenen Stunden, bei denen ich viel Unterstützung und Rückmeldungen bekommen habe. Zum Glück kann ich durch meine langjährige Tätigkeit als Tanzlehrerin auf Erfahrung im Umgang mit Gruppen und der Vermittlung von Inhalten zurückgreifen. Das hat mir viel Sicherheit gegeben. Als sehr positiv habe ich erlebt, dass mir schon früh anvertraut wurde, alleine mit Klassen zu arbeiten. So konnte ich neue Erfahrungen sammeln und die positiven Rückmeldungen von Schülern wie auch Lehrern haben mich sehr bestärkt. Wichtig war für mich auch die Möglichkeit, Hausaufgaben in Englisch und sogar eine Klassenarbeit in Deutsch vorzukorrigieren und zu bewerten, denn gerade davor hatte ich besonders im Vorfeld großen Respekt. Auch hier haben mich positive Rückmeldungen bestärkt und mir Sicherheit gegeben. A
bschließend kann ich sagen, dass ich das Schulpraxissemester als jemand begonnen habe, der in die Berufsschulwelt erst einmal einfach kennenlernen wollte, denn nach Grundschule, Gymnasium und Universität konnte ich mir darunter noch nicht viel vorstellen. Verlassen habe ich es bestärkt, sowohl im Allgemeinen als auch darin, dass die Berufsschule mit ihrer ganzen Vielfalt das Richtige für mich ist. Und für diese Erfahrung möchte ich mich ganz herzlich bedanken, bei allen, bei denen ich hospitieren und Stunden halten durfte, bei allen, die mir bei sonstigen (z.B. Kopierer- und Computerproblemen) geduldig zur Seite gestanden sind und ganz besonders bei Frau Prasser und Herrn Klauß für all die Zeit, Unterstützung und all die positiven Erfahrungen.
Ursula K., 10.12.2012
Schulpraxissemester 2010 mit Deutsch und Englisch
Mein Schulpraxissemester 2010 an der HLS Offenburg im Herbst/Winter 2010 war definitiv eine sehr nützliche und lehneiche Erfahrung für mich.
Als ehemalige Schülerin eines allgemeinbildenden Gymnasiums hatte ich ursprünglich geplant, mein Praxissemester an einer eben solchen Schule zu verbringen, da ich bisher auch fest davon ausgegangen war später selbst an einem allgemeinbildenden Gymnasium zu unterrichten. Mittlerweile bin ich sehr froh, dass ich mein Praktikum an einer beruflichen Schule gemacht habe, denn ich bin mir bei Weitem nicht mehr so sicher, was die Wahl meiner zukünftigen Laufbahn angeht, da die Erfahrungen, die ich an der HLS sammeln konnte, mir eine ganz neue Perspektive eröffnet haben.
Bereichernde Vielfalt an einer beruflichen Schule
Das Unterrichten und Hospitieren in den Klassen der verschiedenen Schularten mit Schülern unterschiedlicher Herkunft und divergierenden Bildungsstandards waren eine tolle Herausforderung für mich. Im Vergleich zu meinen eigenen Erfahrungen als Schülerin hatte ich hier an der HLS das Gefühl, dass eine Beziehung zwischen Lehrer und Schülern an einer beruflichen Schule eher zustande kommen kamt als an einem allgemeinbildenden Gymnasium. Es erschien mir so, als ob die Lehrer sich hier weniger auf ihren Stoff und mehr auf die Bedürfnisse ihrer Schüler konzentrierten. Dazu muss aber auch erwähnt werde, dass mir natürlich weitere Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Dennoch fand ich die Atmosphäre an der HLS insgesamt sehr angenehm.
Natürlich gab es auch ein paar schwierige Klassen, aber um sich den Lehrerberuf realitätsgetreu vorstellen zu können, muss man sich als Praktikant natürlich auch gewissen Herausforderungen stellen, was sehr spannend und meistens auch aufschlussreich für mich war.
Tolle Atmosphäre
Nicht nur die Stimmung innerhalb der Klassen, sondern auch die Atmosphäre im Lehrerzimmer empfand ich als sehr positiv. Die Mitglieder des Lehrerkollegiums behandelten sich untereinander respektvoll und waren mir gegenüber immer sehr hilfsbereit; durch meine Mentoren Frau Prasser und Herrn Klauß war es mir möglich, viele wertvolle Erfahrungen mitzunehmen, auf die ich auch später im Lehrerberuf noch zurückgreifen können werde.
Es war kein Problem die Mindestanzahl an Hospitations- sowie selbst gehaltenen Stunden zu erreichen. Die Hospitationsstunden waren natürlich sehr nützlich, um sich etwas von den Unterrichtsmethoden der Lehrer abzuschauen, aber nach einigen Wochen war es bei mir so, wie bei vermutlich allen Praktikanten: Ich hatte am meisten Spaß daran, selber zu unterrichten. Das erste Mal selbst vor einer Klasse zu stehen hat mir gezeigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe und dass ich wirklich Lehrerin werden möchte.
Nachdem das Praktikum jetzt vorbei ist fällt es mir doch sehr schwer, wieder zu meinem Studium zurückzukehren - von mir aus könnte direkt morgen das Referendariat losgehen.
Laura W.
Praxissemester 2008 mit Biologie und Chemie
Spätjahr 2008 an der HLS in Offenburg
Ein Rückblick auf meine Zeit an der HLS fällt uneingeschränkt positiv aus. Ich wurde mit offenen Armen empfangen und konnte mich auf vielerlei Art und Weise ausprobieren und Erfahrungen sammeln.
Alle meine Mentoren haben mich nach Kräften unterstützt, indem sie mir Materialien zur Verfügung stellten, detaillierte Rückmeldung gaben und Zeit für meine Fragen und Probleme hatten. Die Hospitation bei Frau Dr. Dahm war für mich besonders inspirierend, da mir ihre Art der Unterrichtsgestaltung besonders liegt und ich mir deshalb vieles bei ihr abschauen konnte. Zusammen mit Herrn Herrmann durfte ich bei ihr Praktika in der BTG-E leiten. Besonders lehrreich für uns war, dass die Klasse dafür in zwei Parallel-Kurse aufgeteilt wurde - wir also die Chance zu einem 2. Versuch haften und so die Erfahrungen des ersten Durchlaufs auf einen zweiten anwenden konnten. Bei Frau Richter habe ich einiges darüber gelernt, wie man eine Beziehung zu seinen Schülern aufbaut; ich war fasziniert mitzuerleben, wie sie als neue Klassenlehrerin der EG-E in kürzester Zeit eben dies getan hat. Sie nahm sich viel Zeit für meine Fragen und Probleme, gab mir ein sehr differenziertes Feedback zu meinen Stunden und sprach sehr offen über ihre Gedanken und Strategien bei pädagogischen Problemfällen, beispielsweise als ein angekündigter Test, sehr zu ihrer Uberraschung, enttäuschend schlecht ausfiel.
Besonders wertvoll für meine Entwicklung als angehender Lehrer war, dass ich mehrere aufeinander folgende Vertretungsstunden halten durfte und so ohne Netz und doppelten Boden ein begonnenes Thema in einer zweiten Doppelstunde weiterentwickeln konnte. Frau Stoll hat sich sehr viel Zeit für mich und meine Fragen genommen und mir ganz zu Beginn die chemischen Sammlung gezeigt. Bei ihr durfte ich, zu von mir unterrichteten Themen, selbstständig Fragen in einer Klassenarbeit stellen und diese auch bewerten, was sowohl spannend als auch lehrreich war. Bei Frau Imhof hatte ich Gelegenheit, allein und zusammen mit Herrn Herrmann, Praktika in Labortechnologie zu betreuen. Wir durften wiederum Vertretungsstunden halten und sogar eine Klassenarbeit beaufsichtigen, ein weiteres Puzzlestück in meinem Kompetenz-Mosaik.
Frau Dr. Qlbricht gab mir Gelegenheit bei der Bewertung einer Projektpräsentation mitzuwirken. Dabei lernte ich nach welchen Kriterien ein Vortrag zu bewerten ist. Besonders gut gefiel mir dabei, dass mein Beiträge und Kommentare ernst genommen wurde, ich also das Gefühl hatte mich auf gleicher Augenhöhe einbringen zu können. Bei Herrn Welsche habe ich in einer, höflich ausgedrückt, zwar lieben aber pädagogisch anspruchsvollen Klasse hospitiert. Es war höchst interessant wie er diese Klasse disziplinierte und motivierte - als Praktikant ist man üblicherweise in einer pädagogischen Schönwettersituation, bei Herrn Welsche habe ich gesehen wie man vorgehen kann und auftreten sollte, wenn eine Klasse energisch auf Kurs gehalten werden muss. Bei einer Besprechung zwischen Herrn Klauß und Herrn Herrmann, an der ich teilnehmen durfte, wurde uns von Herrn Klauß die wichtige Information gegeben, nach welchen Kriterien ein Ausbildungslehrer den Unterricht seiner Referendare beurteilt.
Mein Praxissemester an der HLS hat mich auf meinem Weg zum Lehrer ein gutes Stück vorangebracht, ich freue mich auf meinen zukünftigen Beruf! Zum Abschluss ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Ich habe die Biosammlung praktisch nicht benutzt, da dies der einzige relevante Raum war, zu dem ich ohne fremden Schlüssel keinen Zugang hatte. Es wäre gut, wenn zukünftige Praktikanten mit dem Fach Biologie auch zu diesem Raum freien Zugang hätten (Anm. der Redaktion: ist inzwischen umgestellt).
Markus M.
Praxissemester 2008 mit Biologie und Chemie
Praxissemeter vom 08.09.08 bis zum 19.12.2008
Der erste Eindruck der Schule war sehr positiv. Die Lehrer der Schule waren alle offen und vermittelten uns Praktikanten das gute Gefühl, an der Schule herzlich willkommen zu sein. Dieser Eindruck bestätigte sich auch immer wieder, zum Beispiel durch die große Bereitschaft der betreuenden Lehrerinnen und Lehrern, Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblätter zur Verfügung zu stellen, wenn ich eine Stunde vorbereiten und halten sollte. Die betreuenden Lehrer waren jederzeit da, wenn es Fragen gab. Sehr hilfreich bei der Unterrichtsvorbereitung war auch die Lehrbuchsammlung im Vorbereitungsraum der Chemie.
In den ersten selbst unterrichteten Schulstunden ist es mir etwas schwer gefallen, vor einer Klasse zu stehen. In den ersten Stunden war ich damit beschäftigt, den Stoff vermittelt zu bekommen, und war noch nicht in der Lage, differenziert auf die Schüler einzugehen. So war es zu Beginn der Fall, dass immer nur die gleichen Schüler aktiv in den Unterricht miteinbezogen wurden. Mit zunehmender Praxis jedoch ist es mir immer leichter gefallen, auch andere Schüler aufzurufen und aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Mit zunehmender Routine gelang es mir, die anfängliche Unsicherheit zu überwinden und Spaß am Unterrichten zu haben. Besonders ergiebig waren die Praktika, sowohl in Biotechnologie, Labortechnologie als auch in Chemie. Da immer nur die halbe Klasse anwesend war, gelang es, mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen ins Gespräch zu kommen, und individuell auf die Schwächen der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können.
Aber auch eine ‚normale‘ Unterrichtsstunde bereitete mir Spaß. Die Unterrichtsvorbereitung nahm zunächst mehr Zeit in Anspruch, als gedacht. Aber eine gut vorbereitete Schulstunde mit übersichtlichen Arbeitsblättern rechtfertigt den Zeitaufwand allemal. Anfangs hatte ich auch Probleme, den richtige Stoff— und Lehrumfang für eine Unterrichtsstunde zu finden. Tendenziell habe ich eher zu viel Stoff in einer Stunde vermitteln wollen. Mit Kennenlernen der einzelnen Klassen durch mehrmaliges Unterrichten (besonders die 2BFP 1/1 und BTG E) konnte ich die Klassen besser einschätzen, sodass Stofffülle und Anspruch meiner Meinung nach gepasst haben.
War ich mir zu Beginn des Praxissemesters noch nicht ganz im Klaren, ob der Lehrberuf das richtige für mich ist, so bin ich während der 13 Wochen Praxissemester zu dem Schluss gekommen, dass der Lehrberuf sehr gut für mich in Frage kommt. Ich hatte Spaß daran, anderen wissenschaftliche Sachverhalte zu vermitteln und mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.
Ich habe im Praxissemester schon viel gelernt, weiß aber auch, dass noch einiges zu lernen ist. So habe ich während des Praxissemesters zwar einen guten Einblick in das Schulleben von Seiten des Lehrers bekommen. Dennoch weiß ich, dass ich nicht alles gesehen habe. So wurde ich nicht mit persönlichen Problemen der Schülerinnen und Schüler konfrontiert, oder bin mit dem Konzipieren und Korrigieren von Klassenarbeiten in Berührung gekommen. Auch bin ich mir bewusst, dass ich während der vergangenen 13 Wochen nette, umgängliche und interessierte Klassen erlebt habe, was nicht immer der Fall sein muss.
Alles in allem war das Praxissemester für mich eine schöne und bereichernde Erfahrung, welche mich in der Entscheidung, in den Lehrberuf zu gehen, nur gestärkt hat. Ich freue mich schon auf das Referendariat und den späteren Beruf und bin gespannt, was das Berufleben als Lehrer noch alles mit sich bringen wird.
Benjamin H.
Schulpraxissemster 2008 mit Chemie und Mathematik
Schulpraxissemester 8.9. bis 19.12.2008
Freitag, 5. September 2008 erstes Treffen im Lehrerzimmer der HLS Offenburg und alle waren in heller Aufruhr, denn es war nur noch ein Wochenende bis zum ersten Schultag des neuen Schuljahres.
Wir Praxisstudenten sahen uns vor der ersten Aufgabe, aus einer Vielzahl von Schulstunden die für uns passenden zu einem Stundenplan zusammenzustellen. Dabei legte ich besonderen Wert darauf, die volle Bandbreite an verschiedenstem Unterricht auszunutzen. Ich wollte zum einen Klassen aus verschiedenen Schularten und verschiedenen Altersstufen besuchen. Zum anderen war es mir wichtig, verschiedene Lehrkräfte mit ihrem persönlichen Unterdchtsstil und mehr oder weniger Jahren Berufserfahwng zu begleiten.
Auch jetzt nach vierzehn Wochen Einblick bin ich dankbar für diese Chance, ein Maximum an Erfahrung aus dem Praxissemester mitzunehmen. Gerade da ich selbst meine Schulzeit an einem allgemein bildenden Gymnasium verbracht habe. In den Klassen beobachtete ich, wie stark die Leistungsstände einzelner Schüler variieren. Besonders überraschte mich, dass die Lernbereitschaft und Motivation im Hinblick auf die verschiedenen Schularten weit auseinander liegen.
Diese Punkte waren es auch, die mich bei meinen ersten Gehversuchen als Lehrer vor eine Herausforderung stellten. Vor allem in meiner Funktion als Vertretung für Herrn Postler im Stützkurs Mathematik der Klassen 2BFH/BFP war ich mit dieser Problematik am stärksten konfrontiert. Aber auch in meinen selbst gestalteten Unterrichtsstunden bei BKH-Klassen beispielsweise machte ich die Erfahrung, wie wichtig es ist, verstärkt ein alltagsbezogenes und praxisnahes Herangehen an den Unterrichtsstoff zu entwickeln, um die Schüler zu erreichen. Darüber hinaus erhielt ich in den Hospitationsstunden einen Eindruck, wie differenziert eine Lehrkraft Mindestbedingungen an Disziplin und Arbeitsorganisation sichern kann und muss — ohne dabei das Klima gegenseitigen Vertrauens aus den Augen zu verlieren.
Wenn ich jetzt am Ende dieser Praxisphase über meine Erfahrungen und die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten reflektiere, treten die Kriterien Stoffstrukturierung und Methodenwahl besonders hervor. Bei der Unterrichtsplanung und Vorbereitung einzelner Unterrichtseinheiten sind gerade der Ablauf, die Anordnung und Verknüpfung einzelner Lernschritte die Faktoren, die in der Theorie oft unterschätzt werden. Dicht gefolgt von der Auswahl der für die Zielerreichung geeigneten Methoden und Medien. Wobei man aber trotz aller Planung nicht die Flexibilität verlieren sollte, auf veränderte Bedingungen und die momentane Schülersituation adäquat zu reagieren.
Ein ganz anderer Punkt, der mich in den letzten Wochen beeindruckt hat, ist der enorme Zeitaufwand, der für die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung notwendig ist. Natürlich rechnet man schon im Voraus mit einem großen Arbeitspensum, aber wie viel Unerwartetes dann schließlich auf einen unerfahrenen Lehrer zukommt, war doch mehr, als ich vermutet hatte.
Gerade hier war das Praxissemester eine unerlässliche Erfahrung für mich. Nicht zuletzt auch, weil man die Dinge noch mal mit ganz anderen Augen sieht, sobald man selbst vor einer Klasse gestanden hat. Umso dankbarer war ich für die herzliche und offene Aufnahme durch das Lehrerkollegium. Die Lehrer, die ich begleiten durfte, standen mir alle mit Rat und Tat zur Seite und berichteten auch gerne aus ihrer Praxis. So denke ich, dass ich diese sehr begrenzte Zeit an der Schule optimal nutzen konnte.
Adeline M.
Praxissemester 2008 mit Deutsch und Spanisch
Abschlussbericht Praxissemester Haus- und Landwirtschaftliche Schulen Offenburg 8.9.2008-17.9.2008
Anfangs war ich in meinem Praktikum mit Problemen konfrontiert, die mich selbst überrascht haben. Wider Erwarten war es nicht das „vor einer Klasse stehen“, sondern die richtige Einschätzung der Schüler hinsichtlich ihrer Interessen und ihres Alters, die mir die meisten Schwierigkeiten bereitet hat. Finden es 14-jährige Schüler gut, wenn man den Unterricht auch einmal spielerisch gestaltet oder denken sie dann sie werden wie kleine Kinder behandelt? Inwieweit unterscheidet sich der Unterricht in einer neunten Klasse von dem in einer elften? Wie kann man als Lehrer auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien eingehen und den Unterricht dementsprechend gestalten?
Es war auch für mich ein Lernprozess bis ich verstanden hatte, dass man beispielsweise in einer neunten Klasse anders und mit kleineren Schritten vorgehen muss, wenn eine Grammatikeinheit eingeführt wird, als in einer zwölften Klasse. Am Ende hab ich festgestellt, dass selbst Schüler in der elften Klasse noch gerne auf eine spielerische Gestaltung des Unterrichts eingehen. Es war auch wichtig mich darauf aufmerksam zu machen, dass es für die Schüler auch von Bedeutung ist, ob ein Arbeitsblaft sorgfältig und vielleicht mit Bildern gestaltet wird oder nicht.
Während des Praktikums ist mir zusätzlich vor allem im Fach Deutsch aufgefallen wie wenig ich von Seiten der Universität auf meine spätere Tätigkeit vorbereitet werde. Egal, ob es um Kurzgeschichten in der elften Klasse oder um ein „Sternchenthema“ in der zwölften Klasse handelte, eine intensive Erarbeitung war stets notwendig. An der Universität geht es ja auch nicht ausschließlich darum so viele Werke wie möglich gelesen zu haben, sondern diese auch bis in die Tiefe zu ergründen. Deshalb muss man zwangsweise Abstriche in puncto Quantität machen. Aber in dem Moment, in dem man mit einer Klasse Kurzgeschichten behandeln soll, kommt es dann doch zu Problemen. In erster Linie sind es dann ganz einfache Dinge wie die Beschaffung des Materials. Wo findet man passende Kurzgeschichten? Worauf muss man achten?
Das Gute ist, dass ich durch das Praktikum darauf hingewiesen worden bin und vielleicht noch etwas daran arbeiten kann mein Repertoire zu erweitern. Das Praktikum hat mir ganz generell einige Lücken meinerseits aufgezeigt, die es bis zum Referendariat zu schließen gilt. Die Zeit in Offenburg war sehr gewinnbringend und durchweg positiv.
Vor allem die tolle Betreuung durch die Mentoren hat mir vieles einfacher gemacht. Für mich persönlich war es sehr wichtig als erstes eine gute Erfahrung zu machen. Am Ende ist jetzt das eingetreten, was eigentlich ein Praktikum bewirken sollte: man löst sich von der Theorie und möchte weiter in der Praxis arbeiten.
Madlen R.